Beiträge zur Biographie und dem Menschen Friedrich II. (Federico)
Jedes Buch hat seine Geschichte, auch dieses über die Wegelnburg. Eigentlich ging es nur um
den Nachweis, dass Friedrich II. der Erbauer der Wegelnburg ist. Während dem Studium der
umfangreichen Dokumentationen, war es nicht mehr möglich sich der Faszination der Person
Friedrich II. zu entziehen.
Das Andenken an Friedrich II. und die Staufer ist in Sizilien bis heute lebendig geblieben,
davon konnte ich mich bei einer längeren Rundreise durch Sizilien persönlich überzeugen. So
bringt die Erwähnung des Namens Federico, noch heute ein Lächeln oder Leuchten in die
Gesichter der Sizilianer, und das mit den Blumen an Friedrichs Sarkophag, das stimmt
wirklich.
Es liegen keine Informationen vor, die näheren Einblicke in die Psyche, oder den Charakter,
des Menschen Friedrichs zulassen, zu lange liegt der Lebenzeitraum zurück. Auch über sein
Aussehen gibt es kein gesichertes Wissen, nur unterschiedliche Beschreibungen. Sicher ist
jedoch, bereits die mittelalterlichen Geschichtsschreiber entwarfen von Friedrich nur positive
oder negative Modelle. Vereinfacht gesagt gab es den guten, oder den bösen Friedrich. Interpretationen kann man aus diesen Beschreibungen nur schlecht
vornehmen.
Wissenschaftlich gesehen müssen Quellen nachweisbar und überprüfbar sein, dies ist die übliche Verfahrensweise. Historische Quellenkritik wird deshalb heute
richtigerweise mit wissenschaftlichen Methoden betrieben, die Interpretation der Zeugnisse bleibt jedoch letztlich ebenso subjektiv wie die der alten
Geschichtsschreiber. Da es für den Historiker eine Pflicht ist, das Quellmaterial anders als der Romancier zu bewerten, bleibt als Ergebnis festzuhalten, die
Interpretation der Zeugnisse und das hieraus gebildete historische Bild der Gestalt Friedrich II., bleibt fragmentarisch und widersprüchlich.
Biographien werden in der Regel von der Geburt bis zum Tod verfasst, es gibt wohl kaum objektive Betrachtungen, das Bild Friedrichs II. wird deshalb immer von
Anhängern und Gegnern beeinflusst werden. Zur Abrundung des Bildes, von dem Mensch Friedrich II., werden in dieser Veröffentlichung, in experimenteller Form,
den historischen Tatsachen romanhafte Erzählungen hinzugefügt. Da das Wort “Roman” teilweise negativ behaftet ist, muss ergänzend dazu ausführen, dass die
ursprüngliche Bedeutung dieses Lehnwortes aus dem Französischen kommt und bedeutet „Erzählung in Versen oder Prosa“. Es löste im 17. Jahrhundert das Wort
Historie ab, das bis dahin die unter diese Gattung fallenden Werke bezeichnet hatte.
Als ein offizielles Herrscherbild ist die verlorene Sitzfigur
Friedrichs an der Fassade des Brückenkastells von Capua
anzusehen. Die Zeichnung eines “begabten Amateurs” (Claussen)
von 1781 vermittelt einen guten Eindruck der Statue, die leider
1799 von französischen Truppen zerstört wurde. Der Torso blieb
erhalten, der Kopf verloren. Es dürfte sich auch hier um ein
idealisierendes Herrscherbild handeln.